Die FCI bezieht eindeutig Stellung zu Gefleckt-Kreuzungen

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Nach jedweder Kreuzung zwischen zwei Merle-Hunden, ob es sich um Gefleckte oder Grautiger handelt, sind statistisch unter den Welpen 25% homozygote Merleträger, die sogenannten Doppelmerles zu finden. Die reale Zahl ist aufgrund der erhöhten embryonalen Sterblichkeit (Merle ist ein Subletalfaktor) geringfügig niedriger. Die Gesundheitsprobleme der Doppelmerles sind seit langer Zeit bekannt, sie betreffen vor allem die Sinnesorgane und hier in erster Linie die Hörfähigkeit.

Alle wissenschaftlichen Gruppen, die sich mit dem Merle-Allel beschäftigen, erwähnen diese Problematik regelmäßig in ihren Arbeiten:

Homozygous merle dogs display a more severe phenotype. The dogs are usually very pale, sometimes completely white and present developmental defects with an incomplete penetrance, microphthalmia and hearing loss (Figure 1C, 1D). In merle European lineages, microphthalmia and/or hearing loss are not frequently observed as breeders avoid mating merle dogs to avoid these developmental defects.

„Homozygote Merle-Hunde weisen einen schwerwiegenderen Phänotyp auf. Die Hunde sind in der Regel sehr wenig pigmentiert, manchmal gänzlich weiß und weisen Entwicklungsstörungen auf, die mit Microphtalmie und Hörverlust einhergehen können. In europäischen Merle-Linien sind Microphtalmie und/oder Hörverlust selten zu beobachten, da die Züchter Merle-Kreuzungen vermeiden, um diese Entwicklungsstörungen zu vermeiden.“ (Hédan B, 2006).

In all breeds, the double merle genotype can be sublethal and is associated with multiple abnormalities of the skeletal, cardiac, and reproductive systems. For these reasons, merle-to-merle breedings are strongly discouraged.

„Bei allen Rassen kann der Genotyp Doppelmerle subletal sein und ist verbunden mit multiplen Anomalien des Skelettes, des Herzens und der Reproduktionsorgane. Aus diesem Grunde sind Merle-Kreuzungen dringend abzuraten.“ (Clark LA W. J., 2006).

MM dogs are predominantly white and have auditory and ocular defects.

„MM-Hunde sind überwiegend weiß und haben Gehör- und Augendefekte.“ (Clark LA S. A., 2008).

Die Beziehung zwischen dem Genstatus des Doppelmerle und dem Auftreten von Taubheit ist wie erwähnt schon seit geraumer Zeit bekannt und wurde vom weltweit anerkannten Spezialisten auf diesem Gebiet, George M. Strain, wissenschaftlich bewiesen:

However, when two dogs with merle are bred, 25% on average will end up with the MM genotype. These dogs usually have a solid white coat and blue irises, are often deaf and/or blind and are sterile. Experienced breeders of these dogs know not to breed merle to merle.

“Wenn zwei Merle-Träger gekreuzt werden, werden durchschnittlich 25% der Welpen den MM-Genotyp haben. Diese Hunde sind im Allgemeinen weiß mit blauen Augen, oft taub und/oder blind und steril. Erfahrene Züchter wissen, dass zwei Merle-Träger nicht gekreuzt werden sollten.“ (Strain, 1996).

Dogs homozygous for the merle allele were significantly more likely to be deaf than heterozygotes.

„Hunde, die das Merle-Allel homozygote tragen, haben ein signifikant erhöhtes Taubheitsrisiko im Vergleich zu heterozygoten Merle-Trägern.“ (Strain GM, 2009)

Es ist also die logische Konsequenz, dass die FCI ihrer Bestimmungen dem aktuellen Wissenstand der internationalen Forschung angepasst hat, indem sie bezüglich der Anpaarung von Merle-Hunde mit erfreulicher Eindeutigkeit Position bezieht, insbesondere durch expliziten Einbezug der gefleckten Doggen und der Grautiger: Der gescheiterte Versuch durch den DDC, der Dogge mithilfe der verzerrten Darstellungen der genetischen Realität durch Ina Pfeiffer eine Sonderstellung anzudichten, um auf diese Weise die Gefleckt-Kreuzungen wieder salonfähig zu machen, sind noch in guter Erinnerung.

 

ALLGEMEINE UND RASSESPEZIFISCHE RICHTLINIEN DER FCI FÜR DAS KREUZEN VON RASSEN UND RASSEVARIETÄTEN 

http://www.fci.be/circulaires/4-2012-annex.pdf


FARBE: Niemals Merle mit Merle kreuzen, denn ein Viertel des Wurfs wird homozygot mit

Letaldefekten oder Gesundheitsproblemen, wie Taubheit, belastet sein.

DEUTSCHE DOGGE (235): Niemals Harlekin (Tigerdoggen) mit Harlekin (Tigerdoggen) kreuzen, denn

ein Viertel des Wurfs wird homozygot mit Letaldefekten belastet.

DEUTSCHE DOGGE (235): Harlekin (Tigerdoggen) nicht mit anderen Farben als Schwarz kreuzen.

Harlekin ist Schwarz mit sehr viel Weiss verursacht durch Harlekin- und Merle-Gene.

 

Bibliographie

 

Clark LA, S. A. (2008). Genome-wide linkage scan localizes the harlequin locus in the Great Dane to chromosome 9. Gene, 49-52.

Clark LA, W. J. (2006). Retrotransposon insertion in SILV is responsible for merle patterning of the domestic dog. Proc. Natl Acad. Sci. USA, 1376-1381.

Hédan B, C. S. (2006). Coat colour in dogs: identification of the Merle locus in the Australian shepherd breed. BMC Veterinary Research, 2-9.

Strain GM, C. L. (2009). Prevalence of Deafness in Dogs Heterozygous or Homozygous for the Merle Allele. J Vet Intern Med, 282-286.

Strain, G. (1996). Aetiology, prevalence and diagnosis of deafness in dogs and cats. Br Vet J, 17-36.