Countdown DCM IV - Ein Konzept für eine sinnvolle Zuchtpolitik - Antrag - Häufigkeit der Zuchtverwendung von Deckrüden

Zuchtordnung
V. Zuchtvoraussetzungen, Zuchtwert
Punkt 3. Häufigkeit der Zuchtverwendung

Absatz 1 (1) Einem Rüden dürfen im Kalenderjahr höchstens 20 Hündinnen in möglichst gleichmäßiger Verteilung auf diese Zeit zum Decken zugeführt werden. Hierzu zählen alle Deckakte des Rüden, nicht nur die Deckakte, die erfolgreich waren oder im Bereich des DDC erfolgten.

soll ersetzt werden durch:
(1) Rüden sind bis zur Vollendung des sechsten Lebensjahres maximal 12 erfolgreiche Deckakte erlaubt. Nimmt der Rüde in diesem Zeitraum an einer Körveranstaltung teil und wird zur Zucht empfohlen erhöht sich die Anzahl auf maximal 20 erfolgreiche Deckakte.
Rüden im Alter ab sechs Jahren dürfen im Kalenderjahr höchstens 25 Hündinnen in möglichst gleichmäßiger Verteilung auf diese Zeit zum Decken zugeführt werden. Hierzu zählen alle Deckakte des Rüden, nicht nur solche, die erfolgreich waren oder im Bereich des DDC erfolgten.

Begründung:

Die verstärkte Verwendung älterer Hunde in der Zucht hat einen statistisch nachweisbaren und züchterisch verwertbaren positiven Einfluss auf die Lebenserwartung der Nachkommen (siehe u.a. Beuing, Zucht auf Langlebigkeit). Dies lässt sich aus objektiven Gründen bevorzugt durch den vermehrten Einsatz älterer Rüden realisieren.

Es bleibt unvermeidlich, dass genetisch krankheitsbelastete Doggen Nachwuchs erzeugen, bevor die jeweilige Erkrankung nachweisbar wird. In besonderem Maße betrifft dieses Risiko solche schwerwiegenden Krankheiten wie DCM und Osteosarkome, die sich bevorzugt im mittleren Lebensalter manifestieren und im Falle des Osteosarkoms durch keinerlei Vorsorgeuntersuchung frühzeitig erkannt werden können. Zur Minderung dieses zuchthygienischen Problems ist die Begrenzung der Wurfzahl für Rüden unter 6 Jahren ein möglicher Lösungsansatz, da so das Risiko einer starken Verbreitung solcher Krankheitsanlagen durch einen erst relativ spät erkrankten „popular sire“ erheblich vermindert wird.

Durch die Beschränkung der Gesamtzahl möglicher Deckakte eines Rüden soll dem übermäßigen Einsatz einzelner Deckrüden und der damit verbundenen Einengung des Genpools entgegengewirkt werden.

Der Anreiz zur Teilnahme an Körveranstaltungen durch die höhere Anzahl erlaubter Deckakte für Rüden, die "zur Zucht empfohlen" wurden, kann perspektivisch die Entwicklung einer gesundheitsorientierten Auslesezucht fördern.