Schutzimpfungen - Impfstoffe

Impfstoffe:

Lebendimpfstoffe enthalten abgeschwächte aber lebende und vermehrungsfähige Erreger. Ihr großer Vorteil ist eine stark aktivierende Wirkung auf das Abwehrsystem. Allerdings können sie bei sehr abwehrschwachen Tieren (sehr junge Welpen, kranke Hunde) im Extremfall eine Infektion auslösen. Einige Krankheitserreger sind auch so gefährlich, dass man grundsätzlich keinen Lebendimpfstoff herstellt.
Inaktivierte Impfstoffe enthalten nicht mehr vermehrungsfähige Krankheitserreger, oft sogar nur noch die für die Abwehr wichtigen Teile eines Erregers. Sie können daher auch bei geschwächter Abwehr nicht „krankmachend" wirken, das Immunsystem wird aber auch nicht so stark aktiviert. Daher enthalten diese Impfstoffe Adjuvantien (Hilfsstoffe zur Verstärkung der Immunantwort) und es sind unter Umständen häufigere Wiederholungsimpfungen nötig.
Toxoid-Impfstoffe enthalten abgeschwächte Gifte, gegen die der Organismus ein Antitoxin bilden soll. Diese spielen beim Hund selten eine Rolle, wohl aber in der Humanmedizin (Tetanus- und Diphterieimpfstoff).
Impfstoffe (auch als Vakzine bezeichnet) stehen als Einzel- oder Kombinationspräparate zur Verfügung. Üblich ist die Verabreichung von 4fach- bis 7fach-Kombinationen, die also gegen mehrere Krankheitserreger gleichzeitig Schutz bieten.
Die Abkürzungen auf dem Klebeetikett im Impfausweis zeigen an, gegen was der Impfstoff wirksam ist:
S (Staupe), H oder H.c.c. (Hepatitis=Leberentzündung), L (Leptospirose), P (Parvovirose), P oder Pi (Parainfluenza =virusbedingter Zwingerhusten), T (Tollwut) usw.
Es wird zwischen sogenannten Core- und Non-Core-Komponenten in Impfstoffen unterschieden.
Core-Komponenten (=Kernbestandteile) führen zu einer Immunisierung gegen besonders verbreitete und gefährliche Erreger, gegen die jeder Hund geschützt sein sollte. Hierbei handelt es sich um

  • Leptospirose
  • Parvovirose
  • Staupe
  • Tollwut*
  • (HCC)**.

* Aufgrund der Besserstellung geimpfter Hunde im Falle eines Tollwutverdachtes.
** Die Impfung gegen HCC (Hepatitis contagiosa canis) wird nur noch bedingt empfohlen, da dank der konsequenten Impfpraxis der Erreger in Westeuropa derzeit nur noch selten vorgefunden wird.

Non-Core-Komponenten immunisieren gegen weitere Krankheitserreger, mit denen Hunde abhängig von ihren Lebensumständen in Kontakt kommen können.
Hierzu zählen Impfstoffe gegen

  • Zwingerhusten (Bordetella bronchiseptica oder/und Canines Parainfluenzavirus - CPiV)
  • Lyme-Borreliose
  • Leishmaniose
  • Fruchtbarkeitsstörungen durch canines Herpesvirus (CHV-1)
  • Pilzinfektionen der Haut (Dermatophytose, Mikrosporie, Trichophytie)

Alle Impfstoffe enthalten zusätzliche bestimmte Konservierungsmittel und evtl. auch Adjuvantien ("Wirkungsverstärker").
Die oben genannten Angaben kann man der Beschriftung des Impfstoffes und natürlich dem Beipackzettel entnehmen. Auf Letzterem stehen auch Hinweise zur Verträglichkeit und zu eventuellen Nebenwirkungen. Beraten Sie sich bitte mit Ihrem Tierarzt, welcher Impfstoff bzw. welche Impfstoffkombinationen für Ihren Hund sinnvoll und geeignet sind.