Erfahrungsbericht Magendrehung

Im Sommer 2010 wurde nach 13 Jahren Doggenhaltung der Alptraum eines jeden Doggenhalters für uns zur furchtbaren Realität. Unser damals 5 jähriger Doggenrüde Pelan erlitt eine Magendrehung mit starker Stauung der Milz.

Der Abend verlief zunächst wie üblich. Gegen 23.00 Uhr brachen wir mit Pelan zur allabendlichen Hunderunde auf. Von unserem Grundstück führt eine Treppe mit 5 Stufen auf einen Weg. Diese 5 Stufen nahm unser Hund in einer doggentypischen Geschwindigkeit, nämlich alle Treppenstufen mit einem Satz. Da Pelan eher  zu den temperamentvolleren Vertretern seiner Rasse gehört, und gerne alle möglichen Dinge schnell und am besten gleichzeitig erledigt, dachten wir uns zunächst nichts dabei. Was uns dann stutzig machte, war die ungewöhnliche Tatsache, dass er sich hinlegte, statt wie gewöhnlich einfach weiter zu rennen. Kurze Zeit später fing er dann an zu würgen und seine Schleimhäute wurden blass. Er speichelte und schäumte aus dem Fang. Wir hatten sofort den Verdacht, dass unser Hund  einer Magendrehung haben könnte: Die Symptome einer Magendrehung wie das Speicheln/Schäumen kannten wir aus Erzählungen anderer Hundehalter, die schon Magendrehungen miterlebt hatten. Für den Fall, dass bei einem unserer Hunde ein Notfall eintreffen sollte, hatten wir uns im Vorfeld mit verschiedenen Tierkliniken befasst und uns die entsprechenden Telefonnummern und Anschriften aufgeschrieben, um so im Notfall wertvolle Zeit zu sparen. Nach kurzer telefonischer Absprache mit der Klinik und Äußerung unseres Verdachts fuhren wir dann ziemlich zügig los. In der Klinik angekommen, wurde unser Junge, der sichtlich Schmerzen hatte, in den Röntgenraum gebraucht. Das angefertigte Röntgenbild bestätigte unseren Anfangsverdacht.

Dogge Magendrehung Rötngenbild   Das Röntgenbild von Pelan ist typisch für eine Magendrehung: Durch eine im Röntgen sichtbaren Gewebefalte (rote Pfeile) erscheint der aufgegaste Magen zweigeteilt. Dieses Phänomen wird oft als "Doppelblase" oder auch als "Zipfelmützenform" angesprochen und ermöglicht es, eine Magendrehung sicher von einer einfachen Dilatation (Aufgasung) zu unterscheiden.

 

Pelan wurde dann auf die Operation vorbereitet und in den OP gebracht. Ab diesem Zeitpunkt konnten wir nichts mehr tun als abzuwarten. Mittlerweile hatten wir 24 Uhr. Man tröstete uns damit, dass unser Hund wohl gute Überlebenschancen hätte, da wir sehr schnell gehandelt hätten und dass man sich nach erfolgter Operation telefonisch bei uns melden würde. Nach endlosen 4 1/2 Stunden kam der erlösende Anruf:  Pelan hat die Operation überlebt - dem Himmel sei Dank! Da wir stundenlang vor der Klinik im Auto gewartet hatten, durfen wir dann auch gleich zu unserem Hund, dem es den Umständen entsprechend gut ging. Da viele Hunde nach einer Magendrehungsoperation Herzrhythmusstörungen entwickeln und dann aufgrund der Rhythmusstörungen versterben können, ist es wichtig, dass die Hunde unter Beobachtung bleiben. Deshalb entschieden wir uns schweren Herzens, unseren Hund in der Klinik zu lassen. Aufgrund zur Drehung des Magens war die Milz stark gestaut und wurde bei der Operation entfernt.  Der Magen wurde zum Schutz  vor einer erneuten  Drehung an der Linea alba fixiert. Nach fünftägigem Klinikaufenthalt durften wir den besten Doggenjungen auf der ganzen Welt wieder nach Hause holen. Was wir aus der Geschichte gelernt haben: Eine Magendrehung kann immer und überall zu jeder Tages und Nachtzeit auftreten. Nur wenn man als Halter schnell reagiert, hat der Hund eine gute Überlebenschance.

Fortsetzung folgt...