Magendrehung - Ein lebensbedrohlicher Notfall! - Was passiert bei einer Magendrehung?

Was passiert bei einer Magendrehung?

Nach heutigem Kenntnisstand kommt es zuerst zu einer Aufblähung des Magens, anschließend dreht sich der Magen im Uhrzeigersinn um seine Längsachse, in aller Regel im Uhrzeigersinn. Dies ist möglich, da der Magen beim Hund nur relativ locker mit dem umliegenden Gewebe verbunden ist. Die Drehung kann bis zu 360° betragen. Direkte Folge dieser Drehung ist, der Verschluss von Mageneingang und Magenausgang, wodurch sich im Magen weitere „Gärgase“ ansammeln. Außerdem wird die Blutzufuhr teilweise unterbrochen, was zu einer Schädigung der Magenwände führt.

Magendrehung Röntgenaufnahme

  Das Röntgenbild zeigt eine Magenaufgasung und -drehung bei einem großen Mischlingshund. Die große dunkle Fläche ("body of stomach") zeigt den durch das Gas aufgeblähten Magen. Der Magenausgang ("Pylorus) sowie der angrenzende Zwölffingerdarm (Duodenum) sind in einer abnormalen Position vor den Magen gelagert und durch eine "Falte" scheinbar vom Magen getrennt.

Bildquelle: http://en.wikipedia.org/wiki/File:GDV_x-ray.JPG

Durch die Aufgasung des Magens kommt es zum Druck auf das umliegende Gewebe, wobei insbesondere große Venen verschlossen werden, die den Blutrückfluss zum Herzen gewährleisten. Das ist der Hauptgrund dafür, dass sich bei den betroffenen Hunden ein Kreislaufschock entwickelt.

Wird jetzt nicht schnell eingegriffen, dann verläuft die Magendrehung tödlich: Das Herz wird durch die mangelhafte Durchblutung geschädigt, so dass Herzrhythmusstörungen entstehen, der Druck auf die Lunge verschlechtert die Atmung. Schließlich führt die Unterversorgung mit Sauerstoff auch zu Störungen anderer Organe, besonders der Nierenfunktion. Nach einiger Zeit kommt es dann auch zur Freisetzung von Giftstoffen aus den geschädigten Geweben.