Doppel-Piebald – halb so schlimm? Betrachtungen zur Verwendung von Piebald in der Doggenzucht - Schlussbetrachtung

  • Privaten Käufern ist zu raten, ihre Dogge bei Züchtern zu erwerben, die nicht regelmäßig Doppel-Piebalds, und insbesondere gefleckte Doppel-Piebalds  zur Zucht einsetzen. In Anbetracht des aktuellen Wissens über die Vererbung und die Risiken von Piebald ist das Züchten mit und erst recht das willentliche Erzüchten von überwiegend weißen Doggen mit Hilfe des Piebald-Gens aus den oben erläuterten zahlreichen Gründen weder zuchttechnisch zu empfehlen noch ethisch vertretbar.
  • Züchtern wird empfohlen, ihre Hunde auf das Piebald-Allel testen zu lassen, homozygote Piebalds nicht zur Zucht zu verwenden  und das Kreuzen zweier heterozygoter Piebald-Träger zu vermeiden. Es darf durchaus klar gesagt werden, das Piebald ein Allel ist, das in der Doggenzucht als unerwünscht gelten sollte. Wenn die Fixierung der Aufhellung des Haarkleides  gewünscht ist, sind die für diesen Zweck interessantesten Zuchthunde Piebald-negative Doggen mit weißen Abzeichen, die nach aktuellem Wissenstand (einen direkten Test gibt es nicht) als Manteldoggen bezeichnet würden.
  • In dem Zusammenhang wäre natürlich auch eine Anpassung der Zuchtzulassung und idealerweise auch des Standards an die realen Gegebenheiten sowohl in Bezug auf die Genetik als auch auf das allgemein praktizierte Richten angezeigt...die Logik des amerikanischen Standards mag hier als Vorbild dienen, d.h. die Einführung der Manteldoggen als eigene Farbe und Zuchtausschluss von eindeutigen Piebald-Trägern einschließlich der Plattenhunde mit großen Platten. Parallel dazu wäre es konsequent, den Standard an die Realitäten der Bewertungen im Ausstellungswesen und bei den ZZL anzupassen, die sich auch im Beispiel der sehr gut gefleckten Dogge im Richterhandbuch widerspiegelt, d.h. die Bevorzugung von Gefleckten mit weißer Brust und weißem Hals gegenüber denjenigen mit über den ganzen Körper verteilten Flecken.